Erfolg

Das Ruder lässt sich durch das Steuerrad wieder bedienen. Die beiden unabhängigen Autopiloten arbeiten testweise wie vorgesehen. Alles ist wieder eingebaut und aufgeräumt. Die Reparatur ist abgeschlossen. Das Steuerrad wieder an seinem Platz. 

Natürlich sind wir angemessen skeptisch. Eine Probefahrt haben wir noch nicht gemacht. Ob irgendwo etwas nicht der Dauerbelastung standhält, muss sich zeigen. Aber wir haben nach besten Wissen und Gewissen und sehr sorgfältig die Züge und den Autopiloten instandgesetzt. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Aber auch mit professioneller Hilfe. Haben genau darauf geachtet, keinen Pfusch zu machen. 

Das letzte Problem bei der Montage der Seilzüge, die zu engen Einstellröhrchen haben wir mit einem selbstgebauten Werkzeug lösen können: Auf einen Holzstab mit der Länge des Röhrchens haben wir mit doppelseitigem Klebeband grobes Schleifpapier befestigt und aufgerollt. Diese Rolle in das Röhrchen gesteckt und mit dem Akkuschrauber drehen lassen. So wurde ganz langsam, Stück für Stück das Röhrchen von innen ausgeschliffen und damit der Durchmesser von 15mm auf 16mm etwas vergrößert. Sehr mühsam, aber nach 4 Stunden waren die Röhrchen ausreichend groß, so dass sie ungehindert auf die Endstücke der Steuerzüge passen und sich leicht hin und her schieben lassen. Dann haben wir alles eingestellt, passendes Spiel vorgesehen, neue Bolzen, Schrauben und Muttern montiert, und ausprobiert. Klappt! 

Jetzt wollen wir eine Probefahrt unternehmen und beobachten wie alles funktioniert. 

Sind wir glücklich und froh? Erstmal erschöpft und viel Anspannung fällt ab. Wegen der vielen Rückschläge begegnen wir dem Finale noch etwas verhalten. Wir haben ein Unikat gebaut. Aber wir freuen uns und vielleicht müssen wir uns erst daran gewöhnen, dass der Aufenthalt hier in Pasito Blanco nun einen anderen Inhalt bekommen wird. Bisher war jeder Tag von Konstruieren, Schrauben, schmierigen Händen und Materialbeschaffung geprägt. Sicher stellt sich das Siegergefühl noch ein. Heute Abend kommen Jörn und Lena, die beiden Dänen, die wir aus Arrecife kennen und die inzwischen in Las Palmas angekommen sind zu uns zum Essen. Da werden wir sicher feiern. 

Und wann soll es dann losgehen?

In den nächsten Tagen soll es Wind von vorn geben. Dann haben sich auf der Strecke bis zu 5m hohe Wellen angekündigt. Das wollen wir noch abwarten. Wir müssen unseren Proviant wieder aufstocken und noch einmal Wäsche waschen. Die Schätzung ist, dass wir um das kommende Wochenende wieder in See stechen könnten. 

Aber willst Du die Götter lachen sehen, erzähl’ ihnen von deinen Plänen.