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Noch einmal Geduld

Position MickMoon

Montag, 21.02.2025, 12:00 UTC

N 27°44.79'  W 015°37.20'

Puerto Pasito Blanco, Gran Canaria

2 x Haareschneiden , bitte
2 x Haareschneiden , bitte

Unsere Reparatur ist abgeschlossen. Eine Probefahrt haben wir gemacht und alles verlief wie erwartet gut. Kein Knarren, kein Schnarren,  direkter Steuerimpuls, fluffiges Drehen des Steuerrads. Vorwärts wie rückwärts. Alles OK. Maximale Belastung war bei wenig Wind und geringer Welle noch nicht möglich. Aber alle Kontrollen waren postiv. Auch arbeiten beide Autopiloten so wie sie sollen. Der Hintere, der direkt auf den Ruderquadranten zugreift als auch der vordere, der hinter dem Steuerrad sitzt und auch die Zugseile nutzt. Zufrieden legen wir wieder an und binden das Boot wieder fest. 

Obwohl wir bald los fahren könnten, hält uns jetzt das Wetter von der Weiterfahrt ab. Zu hoch sind die Wellen zwischen Gran Canaria und Cabo Verde zur Zeit und am Anfang der Woche gab es auch starken Wind. Also warten wir wieder ab. Geduld ist eine Grundvoraussetzung für das Blauwassersegeln, glaube ich. Am Mittwoch haben wir noch einmal einen Mietwagen für 3 Tage gemietet. Zur Mietwagenstation fahren wir mit dem Bus Linie 1,  der wirklich an jeder Ecke hält und 1,5 Stunden bis zum Flughafen braucht. Dort noch einmal 45 Minuten in der Schlange am Schalter stehen, erst dann bekommen wir den Autoschlüssel und dürfen uns auf die Suche nach dem Fahrzeug begeben. Wir haben einige Besorgungen vor. Der Baumarkt ist auch wieder dran, um verbrauchtes Material wie Schleifpapier und Klebeband aufzustocken, als auch noch ein paar Edelstahlbohrer und Zangen zu kaufen, um die schon sehr üppige Werkzeugausstattung der MickMoon noch weiter zu verbessern. Dann noch mal zum Decathlon um Schuhe Gr. 49 zu finden (ohne Erfolg🙁). Bei IKEA, wo wir Sirup kaufen, bleiben wir gleich zum Mittagessen: Köttbullar mit Kartoffelbrei und Lingonsylt. 😋

Und zum Abschluss gibt es noch zwei Haarschnitte im Friseursalon hinter den Kassen vom Carefour Supermarkt. Die Dame, die uns die Haare kürzt, macht sich ihren großen Spaß daraus. Am Ende sehen wir aber ganz passabel aus. 

Für Donnerstag haben wir uns noch eine schöne Wanderung in den Bergen von Mogán herausgesucht. Aber vorher fahren wir noch zu einem Kfz-Betrieb, der uns auf die zu dünn gekauften Steuerseile noch ein paar Metallpins, die letzten Drehteile von Jorge Ramos, aufpresst. Da unser bisheriger Workshop Hidráulica nur bis minimal 10mm Stärke pressen kann, wurden wir netterweise mit unseren 8mm Metallpins an Hermanos Major verwiesen, der auch genauso spontan und freundlich weiterhilft und ebenfalls für seinen Gefallen keine Bezahlung möchte. Es sind so liebe Menschen hier um uns herum. 


Dann geht’s in die Berge und wir erwandern uns eine tolle Landschaft, herb, abwechslungsreich und im sanft blühendem Frühlingskleid. Wir sehen Höhlen, in denen Schafe oft Zuflucht suchen. Der Geruch und die Spuren verraten ihr Versteck sofort. Steinige Wege, etwas Kraxeln, kleine Stauseen, viele kleine Blüten und viel Gesumm von Bienen, wirklich echte Bienen, die hier ihren Nektar sammeln. Wieder ist die Aussicht auf die Täler grandios. 


Nach etwas mehr als 2 Stunden sind wir an unserem Auto zurück. Auf der Serpentinenabfahrt meldet das Auto Reifendruckverlust vorne links. Noch sieht das Rad halbwegs gut aus, aber eine Tankstelle mit Druckluft steuern wir dennoch an. Dort angekommen, ist dann der Reifen auch schon fast platt. Wir glauben einen kurzen Augenblick an Selbstheilungskräfte, pumpen das Rad wieder auf und fahren zurück in die Marina. Dort ist dann die Luft nach einer Stunde wieder ganz entwichen. Also wechseln wir auf das Notrad. Mit dem fahren wir dann Freitag zum Autozubehörladen in der Nähe, um dort eine Druckluftflasche mit Gummidichtungsmittel gegen platte Reifen zu kaufen. Wir wechseln auf einer Tankstelle auf den platten Reifen zurück, füllen das Gummimittel ein, pumpen noch nach, auf 2,4 bar und dann müssen wir losfahren, damit sich das Mittel im Reifen überallhin gleichmäßig verteilt. Scheinbar hilft diese Kur. Der Luftdruck bleibt nun erhalten. So hoffen wir noch die nächsten zwei Tage fahren zu können, obwohl die Spurensuche nach einem Restprofil auf der Lauffläche ergebnislos verläuft. 

Um 1100h UTC haben wir eine Telefonkonferenz mit der “Wetterwelt” in Kiel. Wir wollen uns zur Wettersituation auf unserem Kurs unterhalten und ein professionelles Briefing entgegennehmen. Alina, unsere persönliche Meteorologin folgt uns inzwischen auch auf Instagram und kennt unsere Situation gut. Ab Sonntag, besser Montag stellen sich gut segelbare Bedingungen ein. Mittlerer Wind aus NordOst und abnehmende Welle, am Anfang noch knapp 3m wenn wir aus dem Windschatten der Inseln heraus sind. Ganz passable Bedingungen, die auch anhalten sollen, bis wir in Mindelo angekommen sind. Die Aussicht danach wollen wir besprechen, wenn wir dort sind. Wir fühlen uns in unserer Planung bestätigt und wir bekommen das Angebot, dass man uns im Auge behält und sich melden würde, wenn sich irgendetwas unvorhersehbares zusammenbraut. Danke dafür. Gutes Gefühl. 

Am Nachmittag machen wir die erste Einkaufstour zum Mercadona Supermarkt und wollen morgen, am Samstag, noch frische Sachen sowie Obst und Gemüse einkaufen. Am Schiff werden noch kleine Ausbesserungen vorgenommen, auf die wir schon ein paar Tage geschaut haben oder die auf der Liste standen. Wäsche haben wir auch noch einmal in den Waschmaschinen der Marina gewaschen. So langsam stellt sich wieder Reisefieber ein.  



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Kommentare: 2
  • #1

    Maik (Sonntag, 23 Februar 2025 17:57)

    Prima, jetzt geht es los! Viel Spass und eine erfolgreiche Fahrt zu den Kap Verden.

  • #2

    Jens (Sonntag, 23 Februar 2025 18:09)

    Jaaa �