Position MickMoon, Day 5
Friday, 28.02.2025, 12:00 UTC
N 19°48,57’ W 021°25,06’
Way from Gran Canaria to Cabo Verde
Etmal: 148 sm 👍
575nm sailed from Pasito Blanco 🇪🇸
268nm to go till Mindelo 🇨🇻
Good speed.
Still bumpy waves. 2-3.5m
One jumped in our Cockpit from the back.

Die letzte Nacht war wieder einmal extrem schaukelig, wegen der kabbeliger Wellen. Wieder hin- und hergeschmissen in der Koje. Entsprechend müde sind wir am Morgen. Nach dem Frühstücken wollten
wir achtern auf der Badeplattform einmal mit Salzwasser duschen und uns anschließend ganz kurz mit etwas Süsswasser aus unserem Trinkwasservorrat abspülen. Doch diese hygienische Freude muss noch
einmal aufgeschoben werden. Es ist einfach zu gefährlich bei diesem Wellengang ein Bad zu nehmen. Die Bootsbewegungen sind heute unberechenbar. Darum wieder mit nassen Lappen unter Deck eine
morgendliche Körperreinigung.
Dann setzten wir uns ins Cockpit und schauen dem Meer wieder zu. Schön blau. Ab und zu eine weiße Bäckermütze obendrauf. -
Wir kontrollieren unsere Instrumente und führen Logbuch. Die Anzeige des Logs auf dem Plotter scheint i.d.R. zu wenig Strecke zu zählen. Vielleicht wird hier nur die Fahrt durchs Wasser und nicht die Fahrt über Grund gezählt. Da wir etwas Strom von achtern haben, könnte diese Annahme Sinn ergeben. Wir vergleichen die Anzeige mit einem anderen gemessenen Wert über einige Stunden und tatsächlich haben wir unsere Distanzen bisher nach FdW messen lassen und nicht FüG. Wir stellen die Anzeige um und korrigieren die Eintragungen im Logbuch.
Da wir nicht den ganzen Tag dem Meer beim blau sein zuschauen wollen, führen wir das Logbuch sehr detailliert. Mir macht das auch etwas Spaß, weil ich dann später auch den Verlauf der Reise an eigenen Aufzeichnungen nachlesen kann. Andrea hat mir dieses tolle Logbuch vom Segelbuchautor Wilfried Erdmann zum Geburtstag in Arrecife geschenkt. Auwei, das ist ja auch schon 6 Wochen her, das ich auf Lanzarote meinen Geburtstag gefeiert habe 😳. Solange bin ich dem Winter zuhause schon entflohen?
Um die Mittagszeit schalten wir die Starlinkantenne ein, um mit unseren Lieben kurz zu sprechen und Wetter, Mails und Nachrichten aus dem Internet herunterzuladen. Da der Empfang auf See recht teuer ist und die Antenne mit Router viel Strom verbrauchen (um 5A bei 12V) lassen wir die Antenne bis auf eine Stunde am Tag aus.
Eigentlich möchten wir das Satelliten-System eines amerikanischen Faschisten nicht mehr nutzen und wollen ihm nicht auch noch Geld bezahlen. Aber zur Zeit ist Starlink im Einsatz auf den Ozeanen ohne wirkliche Alternative. Wenn wir in der Karibik angekommen sind, soll die Antenne abgebaut und nicht mehr genutzt werden. Jetzt ist es eine einzigartige Verbindung aus der Einsamkeit des Ozeans heraus.
Wir bauen heute das Bett in der Achterkajüte noch einmal auseinander, um eine Kontrolle der reparierten Steuerseile und des Ruderkokers, der etwas leckt, durchzuführen. Die Steuerseile sind augenscheinlich in Ordnung. Der Autopilot verbiegt, wenn er arbeitet, seine Befestigungsplatte etwas. Das erzeugt ab und zu einmal ein knarrendes Geräusch, wenn die Platte am Rumpf schabt. Aber alles OK. Jetzt wissen wir woher das Geräusch kommt. Der Koker leckt weiter einige Tropfen, das ist nicht schlimmer geworden. Das Wasser wird in die Bilge abgeleitet. Auch weiter ohne Sorge.
Am Ende des Tages, kurz vor dem Abendessen steigt eine höhere Welle bei uns ins Cockpit ein. Gerade als ich nach hinten schaue, baut sich das steile Ding mit weißer Mütze auf, schaut mich an, ich vertraue darauf, das jetzt das Heck von unten angehoben wird und die Welle unten durchläuft. Doch stattdessen bricht die Krone und schiesst von hinten über unser Boot und lacht dabei noch über uns. Obwohl wir das Biminitop, das Schattensegel über dem Cockpit, nach hinten mit einer Seitenwand geschlossen haben, ergießt sich viel Wasser dennoch über uns. Das war auch für Volker auf der MickMoon eine Premiere.
Weil wir meinen, dass für ein vernünftiges Kochen die Seebedingungen zu anspruchsvoll sind, beschließen wir heute nur Spaghetti mit Pesto zu essen. Beim Vorbereiten muss jeder Handgriff separat und nacheinander gemacht werden, alles muss sofort wieder an seinen Platz verstaut werden, wenn man es nicht festhalten kann. Mit zwei Beinen und einem Arm versucht man sich zu halten, der andere Arm kann kochen. Dauer der Vorbereitung der Mahlzeit 50min.
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