Auf in die Karibik

Am Abend vor unserer Abreise kommen Irene und Martijn von der Kia Ora zu uns an Bord. Über einen Social Media Kanal für Blauwassersegler haben wir von ihnen erfahren, dass sie vor Mindelo vor Anker liegen, und auch in Kürze in die Karibik segeln wollen. Zum Wassertanken und Proviantieren sind sie nun in die Marina gekommen und liegen mit ihrem Boot direkt neben uns. Wir klönen, erzählen von unseren Reisen und Zielen, lernen uns dabei kennen. Zufällig haben Volker und die beiden Dutchies in 2021 im gleichen Hafen in NL, in Scharendijke, mit ihren Booten gelegen, ohne von einander zu wissen. Hier, westlich von Afrika treffen sie sich, um das nun festzustellen. 

Wir besprechen, wie wir in dem kleinen Verband segeln wollen, wie eng, welche Kommunikationskanäle, welche Kontaktzeiten. 

Am nächsten Morgen gehen wir als erstes zur Immigration, die Stempel für die Ausreise im Reisepass abholen. Dann wollen wir in Ruhe die Boote seeklar machen. Irene kommt zu uns herüber und fragt, ob wir mit ihnen noch in die Sailors’ Bar gehen wollen, um die letzten Cabo Verde Escudos abzufrühstücken. Wir halten das für eine gute Idee und stimmen zu.  

Und nach dem Frühstück geht es dann los. Die starken Leinen mit Kette und Ruckfedern werden gegen Ablegeleinen getauscht, die Fender können schon verstaut werden, das Deck klariert und alles seefest gestaut werden. Motor an, Gang voraus einlegen, zuerst die Mooringleine am Bug lösen, anschließend achtern die beiden Heckleinen lösen und einholen. Dann dampft die MickMoon durch die Marina Richtung Ozean. Einige Crews der Segelyachten am Steg winken, andere hupen. Wie schon bei den anderen drei Yachten zuvor, die heute Richtung Karibik aufgebrochen sind, werden wir vom Hafen gebührend verabschiedet. „Have a safe sail“, „Fair Winds and following seas“. Wieder so ein Moment bei dem man sehr deutlich merkt, wie eng die Seglercommunity miteinander verbunden ist. 

Unser Buddyboat Kia Ora hat auch bereits abgelegt und setzt hinter uns die Segel. 

Der Wind bläst recht stark in der Meerenge zwischen den Inseln Santo Antão im Norden und São Vincente mit Mindelo im Süden. Die Berge auf den Inseln beschleunigen den Wind zwischen den Inseln wie eine Düse. Einsprechend ruppig Ist auch das Wasser auf den ersten Meilen, bis wir Cabo Verde deutlich weit hinter uns im Kielwasser haben. 

Auf dem AIS Monitor sehen wir, dass sich noch drei andere Yachten aus Mindelo auf den Weg gemacht haben. So ist eine kleine Flotte zunächst enger beieinander unterwegs. „Selfmade-ARC“, wie Martijn am Funk meint.