Position MickMoon, Tag5
Tuesday, 11.03.2025,
1200 UTC-1 = 1100 UTC-2
14°43.80'N 32°54.18'W
Kurs 250°, 4kn, schwachwindig
Etmal: 103nm
ca. 485nm west of Cabo Verde 🇨🇻
ca. 1650nm to go to Martinique 🇲🇶

In der letzen Wache von 0600 - 0900h, nach Sonnenaufgang hat Volker noch einen weiteren Mahi Mahi gefangen. Als ich aufwache und aufstehe, stehen die perfekten Filets in einer Schüssel in der Pantry. Scheinbar wollten die Raubfische auch frühstücken und einen Kerl hat es dabei erwischt. Würdevoll kommt er zum Abendessen in die Pfanne. Ein wirklich leckerer Fisch.
Es geht nur langsam voran. Zwar sind die Wellen flach und damit viel angenehmer als an allen anderen Tagen zuvor (ja, man kann tatsächlich 2-3 Schritte im Boot ohne Festhalten gehen), aber der fehlende Wind kostet einfach Geschwindigkeit und die Etmale nähern sich nach unten der 100 sm Grenze. Manchmal sind es nur 3-3,5 kn mit flappenden Segeln.
Ein Hochdruckkeil rutscht tief nach Süden und bringt flauen Wind in unsere sonst dynamische Passatwindzone. Es wird uns deshalb von unserer Wetterrouterin Alina (Danke!) empfohlen nach Süden auszuweichen, unseren Kurs zu verlassen und deutlich um 30° auf 240° zu gehen und N13°/W38° anzusteuern. Die Flaute soll ein paar Tage andauern. Auweia. Immerhin bietet das glatte Wasser ideale Foiling Bedingungen 🧐.
Und wir wollen die guten Bedingungen nutzen um einmal die Körperreinigung mit einem Bad im Atlantik zu unterstützen. Und da kommt gleich das Ziel #3 dieser Reise ins Spiel: Einmal in 6.000m tiefem Wasser zu schwimmen. Und es gelingt! Die Badeleiter aus der Backskiste geholt und an der Seite angebracht, Seewassershampoo dazu und einen Brauseschlauch mit Süsswasser bereitgelegt, um am Ende, nach der Wäsche nur noch das Salzwasser kurz abspülen zu müssen. Blauwassersegeln ist schonender Umgang mit hart begrenzten Ressourcen. Und Trinkwasser gehört an erster Stelle dazu.
Wir bergen die Segel, starten den Motor im Leerlauf hängen noch eine lange Leine mit einem Fender am Ende daran ins Wasser, um sich daran festzuhalten und dann geht der erste (allein!) ins Wasser. Der zweite bleibt an Bord für alle Fälle. Das Boot treibt immer noch mit 1,5 kn und das ist viel. Das kann man mit hinterher schwimmen nicht mehr einholen. Darum gut festhalten. Es ist erfrischend. Die Temperatur messen wir mit 23°C und sauber werden wir auch. Splish, Splash 💦 I am taking a bath! Und das erstaunliche ist: auch bei einer Tiefe von 6km unter den paddelnden Füßen, schwimmt es sich genauso wie zu Hause im Freibad.
Zum Vergleich: Die Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands ist „nur“ 2.962 m hoch. Ich habe also hier in einer doppelten Höhe der Zugspitze senkrecht nach unten nur Wasser, bis der Meeresboden kommt. Gesehen habe ich in der Tiefe allerdings nichts.😏
Nach der Reinigung setzen wir wieder die Segel und ertragen die Langsamkeit des Boots, da wir auch unseren Diesel nicht schon am Anfang der 2.000 Seemeilen langen Strecke verbrauchen wollen. Wer weiß, wofür ein guter Vorrat Diesel noch gut ist.
Mit frisch gebratenem Fisch an Couscous mit Knoblauchgemüse bei szenischem Sonnenuntergang geht der Tag zu Ende. Wir beginnen unseren Nachtwachenrhythmus um 2100h und wechseln uns alle 3 Stunden ab.
Es warten noch mindestens weitere 14 Tage auf uns.
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